Erstveröffentlichung: 27.04.2021
Im ersten Teil der Artikel-Reihe zum Thema „Wut“ habe ich dich zu einer kleinen Reflektion eingeladen. Hier nun der zweite Teil, es geht um deine Wut.
Zusammenhang zwischen Stress und Wut
Gerade wir berufstätige Mamas sind oft in Hektik. Morgens sind die Abläufe durchgetaktet: Kinder zur Schule schicken, kleinere Kinder in den Kindergarten bringen, pünktlich mit der Arbeit beginnen. Nachmittags geht es oft so weiter. Von der Arbeit hetzen wir zum Kindergarten, um die Kinder abzuholen. Wir stehen unter Stress. Passiert dann etwas Unvorhergesehenes, werden wir wütend und wir schreien.
Das ist nicht schön und wenn es mir passiert, denke ich: „So will ich nicht sein!“. Ich möchte eine entspannte und verständnisvolle Mama sein.
Zeitplan erstellen
Du kannst versuchen, Situationen zu vermeiden, die zu Stress und damit zum Schreien führen. Da kann dir die Reflektion aus dem ersten Teil helfen, um solche Situationen zu entdecken. Wenn es stressig ist, passiert es häufig, dass die Kinder dann nicht „richtig mitarbeiten“. Vielleicht kommt es dir so vor, als würde dein Kind dann extra langsam die Schuhe anziehen, wenn du es besonders eilig hast. Oder du musst dein Kind mehrfach erinnern, damit es endlich die Spielsachen wegräumt.
Hier kann dir und deinem Kind ein Zeitplan mit Bildern für die unterschiedlichen Aktivitäten helfen. Gerade jüngere Kinder können so besser einschätzen, was als nächstes dran ist. Nach dem Frühstück werden die Zähne geputzt und dann geht es in den Kindergarten. Ältere Kinder können eine Checkliste abhaken. So werden die Kinder nicht unvermittelt aus einer Situation herausgerissen.
Auch kann es helfen, Kinder rechtzeitig darauf aufmerksam zu machen, dass sie bald das Spiel beenden müssen und nicht erst 5 Minuten vorher. So kann sich dein Kind besser darauf einstellen.
Und wenn es doch stressig wird?
Trotzdem kann es natürlich zu Momenten kommen, in denen du im Stress bist. Allerdings sind wir nicht innerhalb von wenigen Sekunden von 0 auf 100, sondern der Druck baut sich langsam auf. Achte über den Tag verteilt darauf, wie dein Stresslevel ist und versuche frühzeitig für Entlastung zu sorgen. Sozusagen frühzeitig „Druck aus dem Kessel nehmen“.
Und wenn es dann doch kurz vor der Explosion ist, versuche ruhig zu bleiben und entscheide dich bewusst nicht zu schreien. Ich gebe zu, es ist nicht leicht, diesen Moment zu erkennen und überlegt zu handeln. Ich stelle mir dann vor, ich würde mich selbst von außen beobachten. Das hilft mir, die Situation zu entschärfen. Atme ein paar Mal tief durch. Vielleicht kannst du auch kurz das Zimmer verlassen und so aus der Situation heraus treten. Das kann auch deinem Kind helfen, wieder ruhig zu werden, wenn es auch wütend ist.
Und im nächsten Teil?
Im weiteren Verlauf dieser Reihe wird es noch um die Wut deines Kindes und um Kommunikation gehen. Wenn du Fragen hast oder ich noch auf bestimmte Aspekte eingehen soll, dann kommentiere gerne hier oder schick mir eine Mail.