Frage aus meiner Facebook-Gruppe
In meiner Facebook Gruppe wurde ich neulich folgendes gefragt:
„Wie schafft man es seine Ansprüche runter zu schrauben? Als Vollzeitkraft ist man in allen Themen drin und alle wichtigen Infos sind vorhanden. Dann kommt man aus der Elternzeit zurück und hat schon dadurch eine Informationslücke, dass man eine gewisse Zeit nicht im Unternehmen war. Nach der Elternzeit arbeitet man in Teilzeit und bekommt viele Infos nicht mit. Oft ist man zu relevanten Terminen nicht da und man rennt den Infos hinterher. Man fühlt sich dumm. Das frustriert!
Oft ist auch eine Teilzeitstelle nicht wirklich für Teilzeit bemessen, eine 50%-Stelle hätten früher zwei gemacht. Dies frustriert zusätzlich, da man die Arbeit nie in der zur Verfügung stehenden Zeit erledigen kann.“
Informationen sind eine Holschuld!
Da mir hierzu mehrere Ideen kamen, habe ich aus den Antworten einfach einen Blogartikel gemacht 😉
Die Informationslücke, die sich durch deine Abwesenheit ergibt, hast du am besten schon während der Elternzeit im Blick. Bleibe mit Kollegen in Kontakt, so bekommst du zumindest die wesentlichen Dinge mit. Alles andere relativiert sich im Zeitablauf.
Auch wenn die Zeit am Arbeitsplatz knapp bemessen ist, nimm dir Zeit für einen Infoaustausch. Frage die Kollegen direkt nach dem Termin am nächsten Tag, was besprochen wurde und was das Ergebnis war. So sind die Erinnerungen bei den Kollegen noch frisch und du kannst selbst entscheiden, ob die Infos für dich relevant sind oder nicht. Wähle hierzu am besten Kollegen aus, die sich auf das wesentliche konzentrieren können. Es kostet zu viel Zeit und ist auch nicht nötig, die ganze Diskussion „wiedergekäut“ zu bekommen. Für dich zählen hier Ergebnisse des Termins und wer welche Aufträge erhalten hat.
Wenn du nicht am Termin teilnehmen kannst, frage im Vorfeld nach der Agenda und ob es ein Protokoll gibt. Eine Agenda gibt Hinweise auf wichtige Inhalte und über das Protokoll erfährst du die Ergebnisse.
Steter Tropfen höhlt den Stein
Werde nicht müde, deine Arbeitszeiten zu kommunizieren! So lernen die Kollegen die Termine doch so zu legen, dass es auch für dich passt. Ich weiß, das kann anstrengend sein, aber es lohnt sich. Ich weiß nicht, wie oft ich schon gesagt habe, dass ich montags nicht im Büro bin. 😉 Aber wenn mich jemand wirklich bei einem Termin dabei haben möchte, nimmt er darauf Rücksicht.
Und wenn es mal nicht passt, nimm es nicht persönlich und entschuldige dich auf keinen Fall dafür, dass du dein Kind abholen musst! Nenne Alternativtermine, so dass der Termin vielleicht doch während deiner Arbeitszeit stattfinden kann. Wenn dies nicht möglich ist, biete an, dich im Nachgang über den Termin zu informieren und frage, ob derjenige, der den Termin organisiert für deine Fragen zur Verfügung steht.
Zu viele Aufgaben - zu wenig Zeit
Leider ist in letzter Zeit wirklich zu beobachten, dass immer weniger Kollegen für ein Thema zuständig sind. Zumindest ist das in meiner Branche so. Wo vor ein paar Jahren noch 2 Leute für ein Thema zusammen zuständig waren, hat nun einer das Thema allein und dazu noch zwei weitere. Das ist für eine Vollzeitkraft schon schwierig. Aber wenn du in Teilzeit arbeitest, potenziert sich das noch. Denn oft wissen die Chefs gar nicht, wieviel Zeit eine bestimmte Tätigkeit einnimmt oder was hinter einem bestimmten Themengebiet steckt. Da hilft nur, immer wieder bei deinem Chef ansprechen, dass du zu viel auf dem Tisch hast. Priorisiere mit ihm gemeinsam deine Aufgaben. Dabei ist ganz wichtig, dass du mit Vorschlägen ins Gespräch gehst. Für einen Chef gibt es nichts schlimmeres, als einen Mitarbeiter, der mit einem Problem kommt und die Lösung allein vom Chef erwartet. Ich spreche aus Erfahrung 😉 Erläutere deinem Vorgesetzten, was du aktuell auf dem Tisch hast und wo aus deiner Sicht die Prioritäten sind. Informiere ihn, was du hinten anstellst. So weiß dein Chef, was liegen bleibt und kann eine andere Priorität vorgeben, wenn ihm etwas anderes wichtiger ist. Außerdem ist er sprachfähig, wenn er von anderen nach dem Arbeitsstand zu einem Thema gefragt wird.
Bleib gelassen!
Bei allem ist auch ein gewisses Maß an Gelassenheit notwendig. Manche Infos werden an dir vorbeigehen und vielleicht reagieren ein paar Kollegen komisch, wenn du Termine absagst. Nimm das nicht persönlich!
Wenn du trotzdem immer wieder an deine Grenzen kommst und du immer wieder zu hohe Ansprüche an dich selbst stellst, lass uns gemeinsam schauen, wie du wieder in deine Kraft kommst und gelassener wirst.
[…] an mich selbst mittlerweile ganz gut zurecht. Schließlich habe ich darüber neulich sogar einen Blogartikel […]